Nach nur wenigen Monaten ist eine nachgepflanzte Eiche im Gronauer Waldweg tot. Und nicht nur das – es lag nicht an mangelnder Pflege, zu wenig Wasser oder dem berüchtigten Splintkäfer. Anscheinend hat das Absterben des jungen Baums eine ganz andere Ursache. Nachdem eine erste Meldung an Thomas Klostermann ging, setzte der auch Frank Grobolschek in Kenntnis. Gemeinsam konnten sie mit ziemlicher Sicherheit die Ursache feststellen: Den plötzlichen Eichentod.
Phytophthora ramorum ist eine Art der Eipilze, die die als plötzlicher Eichentod (englisch: sudden oak death – SOD) bekannte Pflanzenkrankheit hervorruft. Die Krankheit führt zum Absterben von Eichen und anderen Baumarten; sie hatte massive Auswirkungen auf die Eichenbestände in Kalifornien und Oregon, tritt aber auch in Europa auf. Symptome sind blutende Geschwüre an den Stämmen der Bäume und absterbende Blätter, die in vielen Fällen zum Tod der Bäume führen.
P. ramorum infiziert auch eine große Zahl anderer Pflanzenarten, hauptsächlich Ziergehölze wie Rhododendron, Schneeball und Lavendelheide, was Symptome an den Blättern verursacht, das sogenannte Triebsterben (englisch: ramorum dieback, ramorum blight). Solche Pflanzen bilden die Quelle der Inokulation für neue Infektionen, da die pathogen-produzierenden Sporen über Spritz- und Regenwasser verbreitet werden.
P. ramorum wurde erstmals 1995 beschrieben, und die Herkunft des Krankheitserregers in Nordamerika ist immer noch unklar, aber die klarsten Hinweise legen nahe, dass es sich um eine dort eingeführte Art handelt. Es gibt sehr wenige Regulationsmechanismen gegen den Krankheitserreger, nur frühzeitiges Erkennen und konsequente Beseitigung der infizierten Pflanzen sind als Maßnahmen hilfreich.
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Phytophthora ramorum – Wikipedia
Um eine Ausbreitung des Pilzes zu vermeiden, ist eine möglichste rasche Verbrennung des Eichenbaumes leider unumgänglich. Wie bei allen Pilzkrankheiten verbreiten sich die Sporen über die Blätter der Pflanze, die spätestens im Herbst zu Boden fallen. Von dort aus gelangt der Pilz über das aufgenommene Wasser wieder in die Pflanze. Wie jahrelange Bemühungen im Kampf gegen die Kräuselkrankheit bei Pfirsichbäumen belegen, ist es nicht damit getan, den Baum zu entlauben und die Blätter aufzukehren. Kleinste Mengen an Pilzsporen reichen aus, um den Baum – oder neu gepflanzte Bäume – zu befallen.
Bitte seien Sie aufmerksam, ob an den Pflanzen in Ihrem Garten ähnliche Symptome auftreten. Wenden Sie sich bei Fragen gerne an den Freundeskreis!





